Der Stromnetz-Betreiber hat sich vorgenommen, im laufenden Jahr 2015 insgesamt 129 Mio. Euro in seine Hoch-, Mittel- und Niederspannungsnetze zu investieren. Weitere 168 Mio. Euro sollen in Sanierung, Instandhaltung und Betrieb des Netzes fließen.

Der Verteilnetzbetreiber Mitnetz Strom plant für das laufende Jahr 2015 steigende Ausgaben für das Stromnetz in Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Für Investitionen und Aufwendungen im Stromnetz seien 297 Millionen Euro eingeplant, teilte das Unternehmen mit. Dabei sollen 129 Mio. Euro auf Investitionen entfallen.

Insgesamt sieht der Bauplan für 2015 mehrere tausend Einzelmaßnahmen im Hoch-, Mittel- und Niederspannungsnetz vor. Schwerpunkte sind der Netzausbau und die Netzverstärkung im Zuge der steigenden Stromeinspeisung aus erneuerbaren Energien, die Modernisierung von Umspannwerken und Trafostationen sowie der Austausch von Freileitungen im Mittelspannungsnetz durch Erdkabel.

Neben den Investitionen hat der Netzbetreiber auch Aufwendungen von 168 Mio. Euro vorgesehen, die in Sanierung, Instandhaltung und Betrieb des Netzes fließen sollen. Im Vergleich zum Vorjahr sind sowohl die geplante Investitionssumme (102 Mio. Euro), als auch  die vorgesehenen Aufwendungen (158 Mio. Euro) angestiegen. Die tatsächlichen Ausgaben für 2014 veröffentlicht Mitnetz Strom derzeit noch nicht.

Für das Jahr 2013 bezifferte das Unternehmen die tatsächlich angefallenen Aufwendungen und Investitionen mit 278 Mio. Euro. Die Umsatzerlöse sollen damals bei 2,34 Milliarden Euro gelegen haben. Der Jahresüberschuss, der an den Gesellschafter Enviam abgeführt wurde, war nicht zu erfahren. Zum Jahresende beschäftigte Mitnetz Strom insgesamt 1.403 Mitarbeiter an mehreren Standorten, unter anderem am Hauptsitz in Halle/Saale und in Kabelsketal. Bis zum Sommer 2016 sollen 260 Mitarbeiter von Halle nach Kabelsketal umziehen.


Intelligente Netztechnologien

Neben der Modernisierung und dem Neubau der Stromnetze arbeitet Mitnetz Strom daran, neue und sogenannte intelligente Netztechnologien einzusetzen. Dazu gehört die regelbare Technik im Mittel- und Niederspannungsnetz. Sie kann beispielsweise im Ortsnetz-Transformator die Schwankungen der Netzspannung bei zunehmender und abnehmender Stromeinspeisung besser ausgleichen. Eine weitere neue Netztechnik ist das Hochtemperatur-Leiterseil, das im Vergleich zu herkömmlichen Leiterseilen eine höhere Betriebstemperatur von bis zu über 200 Grad Celsius hat. Damit lassen sich größere Strommengen  transportieren.

Noch in der Forschungsphase befindet sich das Autonome Sensornetzwerk zur Zustandsüberwachung von Freileitungen (Astrose) im Hochspannungsnetz. In einem Pilotprojekt dazu hat Mitnetz Strom ein zwölf Kilometer langes Teilstück der Hochspannungsleitung zwischen Harzgerode und Rieder mit Sensoren ausgerüstet. Sie messen die Temperatur der Leitungen sowie den Abstand der Leiterseile zum Boden und übertragen die Daten in die Netzleitstelle. Das soll es ermöglichen, Leistungsreserven für den Stromtransport zu erkennen, die Auslastung der Freileitung zu optimieren und dabei ihre Sicherheit zu gewährleisten. Mit den ersten Ergebnissen dieses Pilotprojekts rechnet das Unternehmen zum Jahresende 2015.


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