Die Stadtverwaltung will eine unabhängige regionale Energieagentur aufbauen, konnte aber das dafür notwendige Geld bisher nicht in den städtischen Haushalt aufnehmen. Das Amt für Umweltschutz arbeitet nun daran, eine Sparvariante der Energieagentur zu finanzieren.


Der Aufbau einer unabhängigen Leipziger Energieagentur verzögert sich. Bisher sei es nicht gelungen, das notwendige Geld dafür aufzubringen, sagte gestern Angelika Freifrau von Fritsch, Leiterin des zuständigen Amts für Umweltschutz. Die jährlichen Kosten für die Energieagentur in der ursprünglich geplanten Form bezifferte sie mit 600.000 Euro. Es habe sich aber als illusorisch erwiesen, das Projekt mit dieser Summe in den städtischen Haushalt einzubringen. Nun versuche das Amt, eine günstigere Variante der Energieagentur mit jährlich 300.000 Euro in den Haushalt der Jahre 2017/18 einzustellen. Eventuell könne ein Teil der Kosten auch von Unternehmen der Region aufgebracht werden. Oberbürgermeister Burkhard Jung habe zugesagt, nach Möglichkeiten dafür zu suchen.

Das Vorhaben, eine regionale unabhängige Energieagentur aufzubauen, hatte Leipzigs Umwelt-Bürgermeister Heiko Rosenthal im Dezember 2014 angekündigt. Sie soll als Anlaufstelle für private Haushalte, Immobilieneigentümer sowie kleine und mittelständische Unternehmen dienen, die sich über Fragen der Energieeffizienz informieren und beraten lassen wollen. Die notwendigen Finanzmittel sollten aus städtischen Quellen, von den Stadtwerken und von anderen Partnern kommen, die sich an dem Projekt beteiligen wollen. Als Ziel nannte Rosenthal damals, im Jahr 2015 verkünden zu dürfen, dass eine solche unabhängige Energieagentur auf den Weg gebracht wird.

Der Aufbau der Energieagentur ist ein Projekt aus dem Energie- und Klimaschutzprogramm für den Zeitraum von 2014 bis 2020, das der Stadtrat im Mai 2014 beschlossen hatte. Darin stellt sich die Stadt das Ziel, den von Haushalten, Wirtschaft und Verkehr verursachten jährlichen Kohlendioxid-Ausstoß deutlich zu senken. Während er im Jahr 2011 noch bei 6,6 Tonnen pro Kopf lag, soll er bis zum Jahr 2020 auf 4,3 t sinken. Bis 2050 sieht das Programm eine weitere Absenkung bis auf 2,37 t vor.


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