In einem Gemeinschaftsprojekt haben zehn Unternehmen und vier Forschungsinstitute die PERC-Technologie weiterentwickelt. Damit sollen Solarmodule das Sonnenlicht besser ausnutzen und 30 Jahre lang eine garantierte Leistung bringen.


Der Forschungsverbund Sonne hat im vergangenen Dezember ein dreijähriges Entwicklungsprojekt für hocheffiziente und kostengünstige Solarzellen und -module abgeschlossen. Dabei konnte die Leistung von 1,6 Quadratmeter großen Standard-Solarmodulen in einer Pilotfertigung auf 300 Watt gesteigert werden, teilte die Innovationsallianz Fotovoltaik mit, die den Forschungsverbund gefördert hat. Allgemein üblich seien heute 240 bis 260 Watt für solche Module aus kristallinen Siliziumzellen.

Diese Leistungssteigerung wurde möglich, weil die sogenannte PERC-Technologie weiterentwickelt werden konnte. PERC steht für Passivated Emitter Rear Cell. Bei Modulen mit dieser Technologie wird die Zellrückseite beschichtet, um die elektrischen und optischen Verluste zu reduzieren. Die Schicht wirft das Sonnenlicht beim Austritt aus der Zelle wieder wie ein Spiegel in die Zelle zurück. Außerdem setzen dadurch die freigesetzten Elektronen ihren Weg zum Kontaktgitter fort, wo sie dann eingesammelt werden können. Dadurch erhöht sich der Wirkungsgrad der Zelle, weil mehr Sonnenlicht in Solarstrom umgewandelt werden kann.

Der Forschungsverbund Sonne hat PERC für die Massenfertigung verfügbar gemacht, so dass die einst teure Technologie nun auch für Privatkunden erschwinglich sein soll. In der Modulproduktion des Solarworld-Konzerns werden bereits PERC-Module der ersten Generation mit 265 bis 275 Watt gefertigt. Die Glas-Glas-Module sind außerdem langlebiger als ihre Vorgänger: Solarworld konnte die Leistungsgarantie für sie um fünf Jahre auf 30 Jahre verlängern.

Die Fertigungsverfahren, mit denen derzeit auf einer Pilotlinie die PERC-Module der zweiten Generation mit 300 Watt hergestellt werden, sollen nun noch in die Serienproduktion überführt werden. Dazu gehört das sogenannte Koextrusionsverfahren, das dünnere Kontaktfinger auf den Solarzellen ermöglicht. Durch die geringere Auflagefläche und reduzierte Verschattung vergrößert sich die Fläche, mit der das Sonnenlicht von den Zellen eingefangen wird.

Im Forschungsverbund Sonne hatten sich im Jahr 2011 zehn Unternehmen aus den Bereichen Produktion, Anlagenbau und Materialherstellung sowie vier Forschungseinrichtungen zusammengeschlossen. Koordiniert wurde das Projekt von dem Freiberger Forschungsunternehmen Solarworld Innovations. Die dreijährige Entwicklungsarbeit hat 21,5 Millionen Euro gekostet, von denen die Industriepartner und Forschungsinstitute die Hälfte übernommen haben. Die andere Hälfte wurde mit Fördermitteln über die Innovationsallianz Fotovoltaik finanziert.

Vernetzen

Mit notwendigen Cookies funktioniert diese Webseite am besten. Ganz ohne Cookies klappt nicht alles.