Der US-amerikanische Energiekonzern NRG ist hierzulande vor allem als Investor der Braunkohlewirtschaft bekannt. Inzwischen entwickelt er auch erneuerbare Energien und betreibt nun sogar das größte solarthermische Kraftwerk der Welt.


In der südkalifornischen Mojave-Wüste ist am vergangenen Donnerstag das Solarthermie-Kraftwerk Ivenpah in Betrieb gegangen. Mit seinen drei Kraftwerkstürmen verfügt es nach Angaben des US-amerikanischen Energiekonzerns NRG Energy über eine installierte Stromleistung von 392 Megawatt und ist damit das weltgrößte Projekt seiner Art. Hier fangen zehntausende Großspiegel das Sonnenlicht ein und richten seine Strahlen auf die Empfangseinrichtungen, die sich auf den Türmen befinden. Mit der dort entstehenden Hitze wird Dampf erzeugt, der Turbinen und Generatoren am Boden antreibt. Sie nutzen den Dampf wiederum, um Strom zu produzieren.

Das nach früheren Angaben 2,2 Milliarden US-Dollar teure Kraftwerk ist ein Gemeinschaftsprojekt von NRG mit dem Internetkonzern Google und dem Solarthermie-Unternehmen Bright Source Energy. Die Finanzierung wurde durch eine Kreditgarantie des Energieministeriums über 1,6 Mrd. US-Dollar erleichtert.

Geplant und errichtet wurde das Solarkraftwerk seit 2010 vom Baukonzern Bechtel. Der Solarstrom von Ivenpah wird über langfristige Verträge an zwei kalifornische Regionalversorger verkauft: Zwei Kraftwerkstürme beliefern Pacific Gas & Electric, der Strom aus dem dritten Turm geht an Southern California Edison.

NRG betreibt in den USA bereits Kraftwerke mit insgesamt 46.000 MW Stromleistung, die vor allem mit Kohle, Erdgas und Erdöl laufen. Zum Erzeugungsportfolio gehört auch ein Atomkraftwerk. In den vergangenen Jahren hat der Energiekonzern verstärkt in Solar- und Windkraftprojekte investiert. So soll er mittlerweile an fertiggestellten und noch zu entwickelnden Solarstrom-Projekten mit insgesamt 2.000 MW beteiligt sein.

In Deutschland ist NRG vor allem als früherer Gesellschafter des Braunkohleförderers Mibrag und des Kraftwerks Schkopau bekannt. Mibrag betreibt in Sachsen und Sachsen-Anhalt zwei Tagebaue und beliefert unter anderem das Kraftwerk Schkopau mit Braunkohle. In den Jahren 2009 und 2012 hatte NRG beide Beteiligungen an die tschechische Energetický a průmyslový Holding verkauft.

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