In den beiden Ländern gibt es eine große Zahl von Biomethan-Anlagen und eine hohe Produktionsleistung, stellt eine Studie der Internationalen Energieagentur fest. Ein länderübergreifender Biomethan-Markt steht noch am Anfang.


Die Produktion und Nutzung von Biomethan ist weltweit bisher sehr unterschiedlich entwickelt. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der IEA Internationalen Energieagentur, an der mehrere Wissenschaftler des Leipziger DBFZ Deutschen Biomasse-Forschungszentrums beteiligt waren. In Ländern wie Deutschland und Schweden gebe es eine große Zahl von Biomethan-Anlagen und eine hohe Produktionsleistung, heißt es in der Studie. In Ländern wie Belgien und Irland wurde diese Technik dagegen noch nicht registriert. Untersucht wurden 18 von 29 IEA-Mitgliedsländern.

Biomethan-Anlagen produzieren zunächst Biogas mit einem Methangehalt von etwa 60 Prozent. In einem zweiten Verfahrensschritt wird es von Kohlendioxid und anderen Begleitgasen gereinigt. Damit erreicht es als Biomethan die gleiche Qualität wie Erdgas und kann über die öffentlichen Gasnetze zum Verbrauchsort transportiert werden.

Der Studie zufolge gab es im Jahr 2012 in Deutschland 120 solche Biomethan-Anlagen, die über eine Produktionsleistung von insgesamt 72.000 Normkubikmetern pro Stunde verfügten. In Schweden sollen es im gleichen Jahr 53 Anlagen mit einer Gesamtleistung von 16.800 Nm³/h gewesen sein. Insgesamt verzeichnet die Studie in den 18 Ländern einen Bestand von 260 Biomethan-Anlagen, die mehr als 100.000 Nm³/h von dem erneuerbaren Energieträger produzieren können.

Ein länderübergreifender Biomethan-Markt steht laut Studie allerdings noch am Anfang. Zwar wurden in den untersuchten Ländern zahlreiche verschiedene Förderinstrumente, Nutzungskonzepte und politische Ziele festgestellt. Doch gleichzeitig zeigten sich auch ökologische, wirtschaftliche, administrative und politische Hürden für eine Markteinführung von Biomethan. Damit sich ein nennenswerter internationaler Biomethan-Handel entwickeln kann, halten es die Wissenschaftler daher für notwendig, zunächst geeignete technische Standards festzulegen, Nachhaltigkeits-Anforderungen zu formulieren sowie politische und finanzielle Unterstützung zu schaffen.