Der Biokraftstoff-Produzent baut in Schwedt eine Anlage auf, die den Reststoff Stroh zu Biomethan vergären soll. Die Einspeisung des Energieträgers ins Erdgasnetz wird von der Europäischen Union gefördert.


Ein Demonstrationsprojekt für die Produktion von Biomethan aus Stroh in Schwedt wird von der Europäischen Union über fünf Jahre mit bis zu 22,3 Millionen Euro gefördert. Eine entsprechende Finanzhilfe-Vereinbarung haben der Leipziger Biokraftstoff-Produzent Verbio und die FNR Fachagentur für Nachwachsende Rohstoffe Ende Januar geschlossen. FNR betreut das Projekt im Auftrag des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft. Die Förderung erfolgt über die sogenannte NER300-Initiative der Europäischen Union, die auf Demonstrationsvorhaben für innovative Technologien bei erneuerbaren Energien zielt.

Derzeit baut Verbio an seinem Standort Schwedt in Brandenburg eine Produktionsanlage für die Monovergärung von Stroh zu Biomethan auf und hat dazu bereits 3 Mio. Euro investiert. Der Energieträger soll auf Erdgasqualität veredelt und ins Gasnetz eingespeist werden. Die erste Einspeisung ist für das zweite Halbjahr 2014 geplant. Die Biomethan-Anlage soll im Endausbau ein jährliches Produktionsvolumen von 136 Gigawattstunden erreichen. Die dafür nötige Strohmenge beziffert das Unternehmen mit 20.000 Tonnen.

Wie Verbio auf Anfrage weiter mitteilte, fließen die Fördermittel aus der NER300-Initiative nicht in die Anlage. Vielmehr erhalte das Unternehmen für die ins Netz eingespeiste Mengen einen vereinbarten Vergütungssatz. Diese Vergütung könne sich auf bis zu 22,3 Mio. Euro belaufen. Das Förderprogramm beruhe auf einem komplexen Ausgleich des Verlustes aus innovativer Technologie und Technologietransfer.

Der Biokraftstoff-Produzent betreibt in Schwedt bereits Anlagen für die Produktion von Bioethanol aus Roggen und von Biodiesel aus Rapsöl. In Zörbig, Sachsen-Anhalt, produziert Verbio ebenfalls Bioethanol aus Getreide. Hier werden auch schon die Reststoffe der Bioethanol-Produktion genutzt, um Biomethan zu erzeugen, das ins öffentliche Gasnetz eingespeist wird.

Während der Einsatz von Getreide für die Kraftstoff-Produktion wegen der Konkurrenz zur Lebens- und Futtermittel-Produktion umstritten ist, bietet der Reststoff Stroh noch große Möglichkeiten für eine nachhaltige Nutzung. Nach Angaben der FNR könnte Deutschland noch bis zu 10 Mio. t des jährlich anfallenden Strohs für die Energieerzeugung nutzen, ohne die Bodenfruchtbarkeit einzuschränken.

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