Die neue Anlage vergärt Gülle, Festmist und Mais zu Biogas, das vor Ort in einem Block-Heizkraftwerk zur Strom- und Wärmeproduktion dient. Die zunächst aufgebaute Vermarktung des Stroms und besonders der Wärme soll noch weiterentwickelt werden.


Das Flensburger Planungsbüro Greenline hat eine landwirtschaftliche Biogasanlage in Nessa, im Burgenlandkreis, Sachsen-Anhalt, geplant und errichtet. Die Anlage laufe seit Mai 2015 im Vollbetrieb, teilte Greenline jetzt mit. Eigentümer und Betreiber der Anlage sind die Milch- und Zuchtfarm mit Sitz in Teuchern/Nessa sowie Biogas Osters & Voss aus Plattenburg/Groß Gottschow in Brandenburg. Zur Investitionssumme machte das Planungsbüro auf Anfrage keine Angaben. Insgesamt soll die Biogasanlage pro Jahr 30.000 Tonnen Gülle, 2.000 t Festmist und 3.000 t Mais verwerten, die von der Milch- und Zuchtfarm geliefert werden.

Die Anlage ist dafür ausgelegt, jährlich 2,2 Millionen Normkubikmeter Biogas zu produzieren, das in einem Block-Heizkraftwerk mit einer Stromleistung von 640 Kilowatt verarbeitet wird. Greenline-Geschäftsführer Frank Nielsen rechnet damit, dass es jährlich 5,1 Mio. Kilowattstunden Strom und 5,3 Mio. kWh Wärme erzeugen kann. Der Strom werde vorrangig über die Einspeisung in das örtliche Stromnetz und die Vergütung nach dem EEG Erneuerbare Energien Gesetz Erneuerbare Energien Gesetz vermarktet. Den konkreten Vergütungstarif konnte Nielsen nicht nennen. Er kündigte an, dass der Strom später auch über eine Direktvermarktung verkauft werden soll. Die Anlage sei mit einem größeren Gasspeicher ausgelegt worden, um eine flexible Stromproduktion zu ermöglichen.

Von der erzeugten Wärme sollen zunächst 60 Prozent als Prozesswärme für die Biogasanlage, für den Milchviehbetrieb und für die Heizung von Wohngebäuden genutzt werden. Darüber hinaus werde angestrebt, die verbleibende Wärme künftig auch an andere Liegenschaften zu liefern, damit die Wärme vollständig genutzt werden könne“, sagte Nielsen.

Greenline berät und betreut Investoren, Landwirte, Energieversorger und Kommunen bei nachhaltigen Energie-, Klär- und Abfallkonzepten. Das Planungsbüro hat sich darauf spezialisiert, Abfall-, und Vergärungsanlagen sowie Wärme-, Gasnutzungs- und Entsorgungskonzepte zu projektieren, zu planen und technisch zu realisieren.

Nach Nielsens Einschätzung ist in Deutschland die energetische Verwertung landwirtschaftlicher Substrate wie Gülle, Mist und Futterreste bei einer bestimmten Viehbestandsgröße immer noch lukrativ. Er weist darauf hin, dass Biogasanlagen durch die derzeit vorbereitete neue Düngeverordnung noch attraktiver werden könnten. Nielsen zufolge wollen die Landwirtschaftsministerien von Bund und Ländern damit erreichen, dass tierhaltende Betriebe ihre Lagerkapazitäten für Gülle, Mist und Futterreste aufstocken müssen. Die landwirtschaftlichen Unternehmen versuchten allerdings noch, dies zu verhindern.


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