Wachsende Einnahmen aus der Erdöl-und Erdgasförderung sowie aus der Kraftstoffproduktion ließen zwar den Umsatz des russischen Energiekonzerns wachsen. Doch dem standen hohe Abschreibungen für mehrere Förderprojekte und Tochtergesellschaften gegenüber.


Der russische Energiekonzern Lukoil hat im zurückliegenden Geschäftsjahr 2013 trotz Umsatzplus einen Gewinnrückgang verzeichnet. Der Umsatz stieg zwar leicht auf 141 Milliarden US-Dollar (103 Mrd. Euro), weil der Konzern seine Erdöl- und Erdgasförderung sowie die Kraftstoffproduktion weiter ausbauen konnte. Der Gewinn nach Steuern ging aber um ein Drittel auf 7,8 Mrd. US-Dollar (5,7 Mrd. Euro) zurück.

Als Ursache dafür nennt Lukoil hohe Abschreibungen von insgesamt 2,4 Mrd. US-Dollar, die für mehrere Förderprojekte und Tochtergesellschaften vorgenommen wurden. Dazu zählt die Tochtergesellschaft Lukoil-Ekoenergo, die sich mit erneuerbaren Energien beschäftigt. Einzelheiten dazu, warum die Abschreibungen nötig waren, sind der Lukoil-Webseite nicht zu entnehmen. Ein Geschäftsbericht für das Jahr 2013 liegt noch nicht vor.

Die jährliche Förderung von Erdöl wurde mit 90,8 Millionen Tonnen angegeben, die von sogenanntem verkaufbarem Erdgas mit 20,4 Mrd. Kubikmeter. Ein Drittel dieses Erdgases stammt aus ausländischen Projekten. Die Verarbeitung des Erdöls in eigenen Raffinerien konnte Lukoil geringfügig auf 66,3 Mio. t ausbauen.

Nach einer Ermittlung des US-amerikanischen Zertifizierungsunternehmens Miller and Lents verfügt Lukoil derzeit über nachgewiesene Reserven von 13,5 Mrd. Fass Erdöl und 23.600 Mrd. Kubikfuß Erdgas. Das entspricht umgerechnet 1,8 Mrd. t Erdöl und 668 Mrd. m³ Erdgas. Im vergangenen Jahr 2013 konnte der russische Energiekonzern seine Reserven offenbar leicht aufstocken: Nach vorläufigen Angaben erkundete er neue Reserven von 93,5 Mio. t Erdöl und von 36,7 Mrd. m³ Erdgas. Außerdem erhielt Lukoil 42 neue Lizenzen für die Nutzung von Lagerstätten.

Die Aufbereitung und Verwendung von Erdölbegleitgas hat der Energiekonzern weiter ausgebaut. In Russland erreicht er nach eigenen Angaben derzeit einen Nutzungsgrad von 87,7 Prozent. Das Begleitgas, das als Nebenprodukt bei der Erdölförderung anfällt, wurde früher oft einfach abgefackelt. Vor einigen Jahren hatte sich Russland den weltweiten Bemühungen angeschlossen, diese klimaschädliche Praxis zu beenden.

Lukoil strebt bis 2015 das Ziel an, 95 % des Erdölbegleitgases aus eigener Förderung nutzbar zu machen. Ein Weg dabei ist, das Begleitgas wieder in die Lagerstätte zurück zu pressen, um so die Ölausbeute zu verbessern. Ein zweiter Weg ist, das Gas durch spezielle Leitungen in Verarbeitungsanlagen und Kraftwerke zu transportieren. Dort kann es auf Erdgasqualität veredelt oder in angepassten Kraftwerken genutzt werden, um Strom und Wärme zu erzeugen. Im Jahr 2012 hat Lukoil auf diese Weise 9 Mrd. m³ Begleitgas genutzt.

Vernetzen

Mit notwendigen Cookies funktioniert diese Webseite am besten. Ganz ohne Cookies klappt nicht alles.