Das Konsortium South Stream Transport hat einen zwei Milliarden Euro schweren Auftrag für das Verlegen des ersten Pipelinestrangs vergeben. Auch die Stahlrohr-Lieferanten für die zweite Röhre stehen fest.


Der italienische Pipeline-Anlagenbauer Saipem wird die erste Röhre der Erdgasleitung Südstrom (Englisch: South Stream) verlegen, die von Russland durch das Schwarze Meer nach Südosteuropa führen soll. Außerdem baut Saipem verschiedene Anlagen, die für den künftigen Betrieb aller vier geplanten Röhren notwendig sind. Entsprechende Verträge mit  einem Auftragswert von zwei Milliarden Euro hat das Konsortium SST South Stream Transport am 14. März in Amsterdam mit dem Anlagenbauer geschlossen.

Außerdem hat SST die Lieferaufträge im Wert von insgesamt 800 Millionen Euro für die 75.000 Stahlrohre der zweiten Südstrom-Röhre vergeben. 40 Prozent des Auftrags gingen an ein japanisches Konsortium aus Marubeni-Itochu und Sumitomo, die russischen Hersteller OMK mit 35% und Sewerstal mit 25% übernahmen die übrigen Lieferungen. Ende Januar hatte SST bereits die Aufträge für die Stahlrohre der ersten Röhre und für mehrere Kilometer Spezialrohre vergeben. Hier sind OMK und Sewerstal mit der Hälfte der Liefermenge beteiligt, die andere Hälfte entfällt auf den deutschen Hersteller Europipe.

Der Unterwasser-Abschnitt von Südstrom führt von der südrussischen Küste bei Anapa durch das Schwarze Meer zur bulgarischen Küste bei Varna. Er ist mit vier Röhren projektiert worden, die jeweils 931 Kilometer lang sind und einen Durchmesser von 32 inch (813 Millimeter) aufweisen. An dem Konsortium sind der russische Energiekonzern Gasprom mit 50 Prozent, der italienische Energiekonzern Eni mit 20 % sowie der französische Stromkonzern EdF und der deutsche Gas- und Ölförderer Wintershall mit jeweils 15 % beteiligt.

Saipem, eine Tochtergesellschaft von Eni, soll im Juni mit Arbeiten für jeweils vier Mikrotunnel an den Stränden bei Anapa und Varna beginnen. Durch diese ein Kilometer langen Mikrotunnel werden später die Röhren zwischen den Anlandepunkten und dem Meer verlegt. Für September ist geplant, dass das Pipeline-Verlegeschiff Castoro Sei im bulgarischen Hafen Burgas damit beginnt, jeweils vier Stahlröhren zu jeweils 48 Meter langen Abschnitten zu verschweißen. Im November soll das Schiff dann vor Anapa damit beginnen, die erste Röhre zu verlegen.

Zum Jahresende wird Castoro Sei von dem größeren Verlegeschiff S7000 abgelöst, das für die Arbeiten in den größeren Wassertiefen von bis zu 2.200 Metern geeignet ist. Castoro Sei kehrt dann nach Burgas zurück, um wieder Stahlrohr-Abschnitte vorzufertigen. Im dritten Quartal 2015 soll die erste Röhre vollständig verlegt sein und bis zum Jahresende in Betrieb gehen. Für die übrigen drei Röhren ist dies in den folgenden zwei Jahren vorgesehen. Insgesamt ist Südstrom für eine jährliche Transportleistung von 63 Milliarden Kubikmetern ausgelegt.

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