Eine neue organische Solarzelle des Dresdner Entwicklungsunternehmen Heliatek ist teilweise durchsichtig, kann aber auch relativ effizient Strom produzieren. Bei künftigen Produkten soll es möglich sein, das Verhältnis zwischen Lichtdurchlässigkeit und Stromumwandlung an den jeweiligen Bedarf anzupassen.


Der Dresdner Solarfolien-Entwickler Heliatek hat einen neuen Rekord für die Effizienz transparenter organischer Solarzellen vermeldet. Die neueste Entwicklung ermögliche Transparenzgrade von bis zu 40 Prozent bei einer Effizienz über 7%, berichtete das Unternehmen Ende März. Das bedeutet, dass die Solarzelle 40% des Lichts durchlässt und 60% für die Stromproduktion nutzt. Dabei werden 7% der gesamten eingestrahlten Lichtleistung  in elektrische Leistung umgewandelt. Wie Heliatek nun auf Anfrage mitteilte, sind diese Werte in einer eigenen Prüfanlage mit einer 1,1 Quadratzentimeter großen Solarzelle gemessen worden. Zur voraussichtlichen Lebensdauer der transparenten Solarfolie machte das Unternehmen keine Angaben.

Heliatek hält nach eigener Aussage bereits den Weltrekord mit 12% Zelleffizienz für opake, also Licht-undurchlässige organische Solarzellen. Bezogen auf die Lichtleistung, die für die Stromproduktion genutzt wird, entspricht dies dem zuletzt bei transparenten Zellen erreichten Wirkungsgrad. Das Unternehmen will nun Solarfolien entwickeln, bei denen das Verhältnis zwischen Lichtdurchlässigkeit und Stromumwandlung an den jeweiligen Bedarf angepasst werden kann. Sie sollen in lichtdurchlässigen Gebäudefassaden und Autoverglasungen eingesetzt werden. Für die Entwicklung solcher Produkte liefert Heliatek bereits Solarfolien  an die Baumaterialindustrie sowie an Unternehmen aus den Bereichen Automobil, Leichtbau und Elektronik. Diese Solarfolien können derzeit am Standort Dresden auf einer Rolle-zu-Rolle-Anlage in einer Breite von bis zu 30 Zentimetern produziert werden.

Heliatek strebt derzeit den Bau einer größeren Produktionsanlage an, um die Kosten durch eine Massenfertigung zu senken. Die dafür nötigen Mittel von 60 Millionen Euro will das Unternehmen bei bestehenden und neuen Investoren einwerben. Allerdings konnte es bisher die seit Januar 2013 laufende Finanzierungsrunde noch nicht abschließen. Die Möglichkeit zu einer preiswerten Produktion gilt als größter Vorteil der organischen Solarfolien gegenüber anderen Sonnenstrom-Techniken. Nachteile haben sie vor allem noch bei Wirkungsgrad und Lebensdauer.

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