Der kommunale Energieversorger hat sein bereinigtes Geschäftsergebnis weiter ausbauen können. Die Konzernmutter LVV braucht das Geld, um Verkehrsleistungen zu finanzieren und um hohe Risiken aus umstrittenen Finanzgeschäften abzusichern.



Die SWL Stadtwerke Leipzig haben im vergangenen Geschäftsjahr 2013 mit 67 Millionen Euro erneut einen hohen Gewinn erwirtschaftet. Darüber berichtete gestern der stadteigene Mutterkonzern LVV Leipziger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft. Er ist zwar etwas niedriger als im vorherigen Jahr 2012, als ein Rekordergebnis von 74 Mio. Euro verbucht wurde. Darin waren allerdings auch noch Buchgewinne von 15 Mio. Euro aus dem Verkauf von Anteilen der Tochtergesellschaften HL-komm und Perdata enthalten. Um diesen Effekt bereinigt ist der SWL-Gewinn also um 8 Mio. Euro gestiegen. Er wird vollständig an  LVV abgeführt.

Die SWL-Gewinne werden von LVV überwiegend dazu genutzt, die Verkehrsleistungen der Konzerngesellschaft LVB Leipziger Verkehrsbetriebe mit derzeit jährlich 45 Mio. Euro zu finanzieren. Außerdem arbeitet LVV am Schuldenabbau. So konnte der städtische Konzern seine Nettoverschuldung im vergangenen Jahr um 15 Mio. Euro auf 562 Mio. Euro senken.

Die Konzernmutter muss auch für hohe Risiken vorsorgen, die sich aus den umstrittenen internationalen Finanzgeschäften der früheren Geschäftsführer der KWL Kommunale Wasserwerke Leipzig ergeben haben. Wie LVV-Geschäftsführer Volkmar Müller berichtete, hat LVV bisher 85 Mio. Euro Rückstellungen dafür gebildet. Hinzu kommen 13 Mio. Euro Rückstellungen für Prozesskosten, die KWL selbst angelegt hat. Ob KWL für die eigenmächtigen und verlustreichen Finanzgeschäfte ihrer früheren Geschäftsführer haften muss, entscheidet sich unter anderem in einem laufenden Prozess in London. In ihrem eigentlichen Geschäft erwirtschafteten die Wasserwerke zuletzt einen Gewinn von 12 Mio. Euro.

An den hohen Gewinnausschüttungen der Stadtwerke will LVV-Geschäftsführer Norbert Menke weiter festhalten. Zwar räumte er ein, dass das kommunale Energieunternehmen im regionalen Vergleich relativ hohe Preise für die Grundversorgung mit Strom und Gas verlangt. Einen Spielraum für Preissenkungen sehe er aber nicht, sagte Menke.

Über die Grundversorgung werden Kunden beliefert, die sich nicht gezielt für einen günstigeren Tarif entscheiden. In den vergangenen Jahren hatte SWL seine Grundversorgungs-Preise ständig angehoben, bevor zum Jahresbeginn 2014 die Gaspreise wieder etwas gesenkt wurden. Die Strompreise waren zu diesem Zeitpunkt stabil geblieben.

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