Der Logistik-Dienstleister DHL hat sein neues Parkhaus am Flughafen Leipzig-Halle mit einer anspruchsvollen Fassade ausstatten lassen. Sie bietet Abwechslung für das Auge und produziert Strom aus Sonnenlicht.

 

Das DHL-Parkhaus in Schkeuditz. Foto: Stefan Schroeter

Das neue Parkhaus in Schkeuditz wirkt wie ein Blickfang. Die Fassade des langgestreckten Gebäudes ist luftig gestaltet und wellenartig geformt. Wer an ihr vorbeifährt oder entlangläuft, kann außerdem sehen, wie die einzelnen Elemente je nach Blickwinkel ihr Erscheinungsbild ändern: Aus kupferähnlichen Farbtönen wird Grün und Blau – und umgekehrt.

Diese Fassade bietet nicht nur Abwechslung für das Auge, sondern produziert auch noch Strom aus Sonnenlicht. Denn sie besteht aus hunderten Dünnschicht-Solarmodulen des Torgauer Herstellers Avancis.

Aus energetischer Sicht ergänzt die stromproduzierende Fassade eine große Fotovoltaik-Anlage auf dem Dach, die aus monokristallinen Silizium-Modulen besteht. Beide Anlagen zusammen sollen eine Strommenge von 800 Megawattstunden pro Jahr produzieren können.

Über dieses Projekt berichtete Avancis-Marketingdirektor Augustin Rohr am Montag bei der Konferenz „Advanced Building Skins“ (Deutsch: Fortschrittliche Gebäudehüllen) im Schweizer Bern. Das Parkhaus gehört zu einem neuen Gebäudekomplex des Logistik-Dienstleisters DHL am Flughafen Leipzig-Halle. In dem Parkhaus gibt es 600 Parkplätze, von denen 100 mit Ladestationen für Elektrofahrzeuge ausgerüstet werden sollen.

 

Mehr Solarstrom durch Wellenform

Wie Rohr sagte, entstand die wellenartige Form der Fassade aus einer Idee des Architekten. Die Solarexperten von Avancis haben dann zunächst ermittelt, wie sich diese dreidimensionale Struktur auf den Solarstrom-Ertrag auswirken würde.

Das Ergebnis war, dass sie sogar einen höheren Ertrag versprach als bei einer flachen Struktur. Der Grund dafür ist, dass mehr Module günstig zur Sonne ausgerichtet sind und weniger Module nach unten zeigen.

Um die Wellenstruktur der Fassade zu gestalten, konnte das Unternehmen nicht nur seine Standardmodule als Gestaltungselemente einsetzen. Es musste auch Module mit Sondermaßen verwenden, deren Produktion mit einem höheren Aufwand verbunden war.

Dieser Zusatzaufwand sollte möglichst begrenzt werden. Durch Optimierungsarbeit an digitalen Modellen gelang es den Solarexperten schließlich, die Zahl der verschiedenen Modulgrößen deutlich zu reduzieren. Rohr zufolge war es damit möglich, die Fassade weitaus überwiegend mit Standardmodulen zu gestalten.

 

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