Die Rekultivierungs-Rücklagen des Braunkohleförderers waren nach dem Jahr 2009 stark zusammengeschmolzen. Danach sind sie allmählich wieder angewachsen und haben zum Jahresende 2019 erstmals wieder den alten Stand erreicht.

Tagebau Grossgeraet Profen 2016 gross

Der Tagebau Profen befindet sich überwiegend in Sachsen-Anhalt und läuft im Jahr 2034 aus. Archivfoto 2016: Stefan Schroeter


Der Braunkohleförderer Mibrag hat im Geschäftsjahr 2019 wieder etwas besser für die künftige Rekultivierung und Wiedernutzbarmachung seiner Tagebauflächen vorgesorgt. Die Rekultivierungs-Rückstellungen, die das Bergbauunternehmen dafür bildet, stiegen um 21 Prozent und erreichten einen Wert von 267 Mio. Euro. Das geht aus Mibrags Jahresabschluss 2019 hervor, der im Januar 2021 im Bundesanzeiger veröffentlicht wurde.

 

Die Rekultivierungs-Rückstellungen sollen dazu dienen, die Tagebaue nach dem Ende der Kohleförderung zu rekultivieren und ihre Flächen wieder nutzbar zu machen. Bis zum Jahr 2009 hatte Mibrag dafür mit 231 Mio. Euro relativ viel Geld zurückgelegt. Nach einem Eigentümerwechsel schmolz dieses Rekultivierungsgeld dann allerdings zeitweise auf weniger als die Hälfte zusammen. Seitdem sind Mibrags Rückstellungen für diesen Zweck allmählich wieder angewachsen. Nach dem erneuten Wachstumsschub des Jahres 2019 lagen sie schließlich erstmals wieder über dem Stand von 2009.

 

Um die Rekultivierungsgelder besser als bisher zu sichern, hatten die Landesregierungen von Sachsen und Sachsen-Anhalt mit Mibrag im Herbst 2018 spezielle Vorsorgevereinbarungen abgeschlossen. Für den Tagebau Profen, der sich überwiegend in Sachsen-Anhalt befindet und im Jahr 2034 ausläuft, sind zweckgebundene Vermögenswerte von 163 Mio. Euro vorgesehen.

 

Die sächsische Vorsorgevereinbarung sieht bisher noch vor, dass Mibrag für den sächsischen Tagebau Vereinigtes Schleenhain ein insolvenzsicheres Sondervermögen von 276 Mio. Euro aufbaut, das in den Jahren von 2042 bis 2060 für die Rekultivierung verfügbar sein wird. Durch den Kohleausstieg wird die Förderung in diesem Tagebau allerdings voraussichtlich schon im Jahr 2035 enden. An diese kürzere Laufzeit muss nun auch die sächsische Vorsorgevereinbarung angepasst werden. Dazu führt das Sächsische Oberbergamt derzeit Verhandlungen mit Mibrag.

 

Die kurzfristigen Geschäfte des Braunkohleförderers liefen im vorvorigen Jahr etwas schlechter als zuvor. Braunkohle-Absatz, Umsatz und Gewinn gingen deutlich zurück. Dass Mibrag überhaupt noch einen Gewinn von 26 Millionen Euro an seine Muttergesellschaft JTSD-Braunkohlebergbau innerhalb des tschechisch-luxemburgischen Energie- und Industriekonzerns EPH Energetický a průmyslový holding überweisen konnte, lag an einem Sondereffekt: Den Einnahmen aus der Sicherheitsbereitschaft des niedersächsischen Braunkohle-Kraftwerks Buschhaus.


    


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